Pestizide

In den letzten zehn Jahren ist das Bienensterben sehr schnell vorangeschritten. Die Auswirkungen können dramatisch sein. In den USA sind in den letzten zwei Jahren Bienenvölker von einem Wert von 2 Milliarden US-Dollar verendet. Doch woran sterben die Bienen?

Ein Grund sind Pestizide, das sagt eine aktuelle Studie eines amerikanischen Wissenschaftlers. Er kam zu dem beunruhigenden Ergebnis, dass ein chemischer Cocktail aus Insektiziden und Fungiziden das Immunsystem der Bienen enorm schwächt. Die Pestizide werden von einigen Arbeiterinnen über Pollen in den Bienenstock transportiert. Bis jetzt galten Fungizide, die in der Landwirtschaft gegen Pilzbefall eingesetzt wurden, als unbedenklich. Bis dahin war jedoch nicht bekannt, dass sie die Abwehrkräfte gegen andere Pestizide hemmen. Das macht diesen Chemiecocktail so gefährlich.

Deshalb reicht es auch nicht aus, auf Pestizide während der Flugzeit der Bienen zu verzichten oder einzelne gefährlichere zu verbieten. Es müssten mehr umfangreichere Forschungsarbeiten getätigt werden, damit die Wechselwirkungen der jeweiligen Mittel besser zu verstehen sind.

Pflanzenschutzmittel beeinträchtigen das Immunsystem und das Verhalten der Bienen. Was bis jetzt noch unbekannt war: Die Mischung einiger harmlos geltender Mittel kann ein neues, dann aber tödliches Mittel hervorrufen. Genau das zieht verheerende Folgen nach sich.

Die Problematik des Pestizideinsatzes besteht aus Folgendem:

Es gibt eine Vielzahl von Pestiziden, daher ist es kaum möglich, alle denkbaren Pestizide gleichzeitig zu testen. Des Weiteren sind viele Imkereibetriebe mobil mit ihren Bienenvölkern unterwegs. Sie transportieren die Stöcke im Laufe der Saison über weite Teile des Landes. Dabei nehmen die Bienen an jedem Standort ein unterschiedliches Pestizid bzw. eine Mischung zu sich. Das kann tödlich sein. Außerdem lagern die Bienen die Pollen und den Honig über einen längeren Zeitraum in ihrem Stock ein. Die kontaminierte Mischung nimmt das Bienenvolk dann erst später als Nahrung zu sich. Nach Ausbruch der Symptome, wie Orientierungslosigkeit und unerklärlicher Verhaltensänderung, ist es in diesem Fall schwer zu sagen, an welchem Standort die Bienen dieses Pestizid zu sich genommen haben. Aus diesem Grund fällt es der Regierung auch schwer, die für die Bienen schädlichen Pestizide ausfindig zu machen und zu verbieten.

Am 29.04.2013 kam es zu dem Entschluss der EU die Neonikotinoid- Wirkstoffe zu verbieten. Diese sind in besonders bedrohlichen Pestiziden enthalten z.B. Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam.

Dieses Verbot zeigt, dass die EU-Kommission wirklich an den Ursachen des Bienensterbens dran ist und sich vermehrt darum bemüht, die Verbote durchzusetzten.

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